3.7.2015 Bergen/Norwegen  

Der Tag beginnt zwar vom Wetter her etwas trübe - aber was für eine tolle Einfahrt in den inneren Byfjord von Bergen!


Die kleinen grünen und felsigen Inseln oder - besser gesagt: Inselchen - mit den roten Holzhäusern darauf - manchmal nur zwei oder drei - ziehen an uns vorüber. Also alles so, wie ich mir Norwegen vorgestellt habe (die rote Farbe kommt daher, dass früher Ochsenblutrot günstig war - Häuser von "Besser-Gestellten " waren weiß gestrichen. Die weiße Farbe war teurer und anfälliger).

Wir frühstücken mit diesem herrlichem Blick.

 

 

 


Pünktlich um 7:30 Uhr erreichen wir den Hafen (tags zuvor hatte unser Kapitän gemeldet, dass er die Geschwindigkeit extra etwas reduziert hat, damit wir pünktlich sind;  früher kommen bedeutet entweder nicht in den Hafen einfahren zu können - und falls doch, so kostet das teure Liegezeit).

 

 


 

Bergen


Bergen ist mit circa 270.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Norwegens.

Im Hafen von Bergen starten die Schiffe der Hurtigruten.

 

Bergen ist von sieben Hügeln umgeben. Der höchste von ihnen ist der Ulriken (643 Meter), der bekannteste ist der Fløyen (320 Meter).

 

Bergen ist mit 248 Regentagen im Jahr die „regenreichste Großstadt Europas“.

 

Besonders sehenswert ist Bryggen ( etwa "Kai", "Anlegestelle") oder Tyskebryggen ("Deutscher Kai"). Dort waren die Kontore der Hanse-Kaufleute in Bergen. Das ehemalige Hansekontor nimmt die ganze Ostseite der Bucht Vågen ein.

Es ist heute Weltkulturerbe der UNESCO.



Heute ziehen wir los mit Stadtplan, Fahrkarten für die Standseilbahn zum Berg Fløyen und Gutscheine für ein typisches Fischbrötchen (den ich allerdings in einen Gutschein für ein Käsebrötchen umwandeln konnte:)).

 

Da wir nicht durch den Hafen laufen dürfen (es ist der Containerhafen), holen uns Shuttlebusse direkt am Schiff ab und bringen uns mitten in die Stadt. Sehr bequem, dieses reisen! Wir queren den Fischmarkt und steuern direkt zuerst die Talstation der Standseilbahn an, da diese immer sehr voll sein soll.


Richtig gemacht: wir können sofort ohne Wartezeit einsteigen, weil es noch früh am Morgen ist und fahren - wiederum sehr bequem - auf den 320 Meter hohen Hausberg von Bergen - den Fløyen. Dort erwartet uns eine grandiose Aussicht auf die Stadt Bergen und die umliegenden Berge und Fjorde.

Dort oben im Wald begegnen uns zwielichtige Wesen, das sind wohl Trolle ... (Wer hat noch nicht davon gehört! In ganz Norwegen verstecken sich diese Kerlchen - bevorzugt im Wald und unwegsamen Gelände - diese hier scheinen zumindest friedlich und bleiben in ihren Verstecken).


 

 

 

Bis auf den einen - ich denke, er kommt wieder

heraus :)

Die Standseilbahn bringt uns wieder in die Stadt, die wir nun bummelnd erkunden. Bryggen darf dabei natürlich nicht fehlen. Das Viertel ist wuselig, mit netten kleinen Geschäften und vielen Lokalen. Es besteht komplett aus Holzhäusern und sogar die Wege zwischen den Häusern sind aus Holzbohlen.

 

 

Um 1360 wurde das Deutsche Kontor in Bergen gegründet. Die Hanseaten blieben 400 Jahre. Die Stadt Bergen ist jedoch nie Mitglied der Hanse gewesen (deshalb spricht man vom Stadtteil Bryggen nicht vom "Hanseviertel", auch wenn hier lange reger Handel durch die Hanseaten betrieben wurde). Bis Ende des 19. Jahrhunderts sprach man in Bryggen sogar noch deutsch.

 

 

Bryggen
Bryggen
Im Hafen
Im Hafen

Im Hafen holen wir uns Fisch- bzw. Käsebrötchen, und während wir diese essen, schauen wir den Möwen zu, wie sie alle Reste verschlingen und uns fast auf den Schoß hüpfen.

 

Schön ist es, hier einfach die Seele baumeln zu lassen.